Hulda Wojahn kam aus einer Familie, die ursprünglich eine Gastwirtschaft besaß. Eine Seuche hat ihre Familie jedoch fast vollständig vernichtet. Dadurch ist Hulda sehr verarmt und hatte wohl keine Unterstützung, als von 1914-1918 der 1. Weltkrieg tobte: Es wird erzählt, dass Emil lange im Krieg gewesen ist und Hulda die Kinder alleine durchbringen mußte. Ein Russe bot ihr seine Hilfe an und sie wurde schwanger von ihm. Als Emil das Baby in der Wiege sah, hob er das Bettchen hoch und ließ es fallen. Das Kind starb! Hulda mußte es alleine beerdigen. Das war ein Mord und erfüllt uns mit entsetzen. Im 1. Weltkrieg war so etwas wohl an der Tagesordnung.

Auch Edith wird in dieser Zeit geboren! Nachdem in Rußland der Zar 1917 abgedankt hatte, übernahmen die Bolschewisten die Macht und schließen im März 1918 mit Deutschland den Frieden von Brest-Litowsk. Der Hauptteil der deutschen Ostarmee wird an die Westfront verlagert. Edith wird am 3. Januar des darauffolgenden Jahres geboren. Emma bringt ihre Tochter an ihrem eigenen Geburtstag zur Welt und wird im Jahr 1919 bereits 24 Jahre alt. Von ihrer späteren Schwiegermutter Hulda Wojahn wissen wir, dass sehr wahrscheinlich Russen im Ort waren, die den Frauen Hilfe anboten.

Es gab oft Auseinandersetzungen z.B. hielt Sohn Emil nichts davon, dass seinem Bruder Otto die Edith so gefiel. Aber Otto kümmerte das nicht. Er wartete auch nicht darauf, dass Edith eine junge Frau wurde, sondern wurde bereits mit ihr gesehen, als Edith erst 13 Jahre alt war. Das berichtete ihre Halbschwester Ilse, mit der sie in einem Bett schlafen mußte. Zu dieser Zeit war Ilse 8 Jahre alt.